Integration von Zuwanderern: OECD-Indikatoren 2012

In dieser Publikation wird untersucht, wie sich Zuwanderer und ihre Kinder in die Gesellschaft der OECD-Länder integrieren, was anhand ihrer Fortschritte bei einer Reihe wichtiger Indikatoren gemessen wird. 

Dabei werden verschiedene Bereiche betrachtet (materielle Lebensbedingungen, Gesundheit, Bildung, Arbeitsmarkt, zivilgesellschaftliches Engagement), da die Integration ein mehrdimensionales Thema ist. Messgrößen der Ergebnisse sowie der in den letzten zehn Jahren erzielten Fortschritte werden entsprechenden Messgrößen für eine Vergleichsgruppe – die im Wohnsitzland geborene Bevölkerung – gegenübergestellt. Es werden drei Gruppen von Fragen behandelt:

1. Inwieweit unterscheiden sich die durchschnittlichen Ergebnisse der Zuwanderer von denen der im Inland Geborenen;
2. Lassen sich diese Unterschiede durch strukturelle Effekte erklären (unterschiedliche Bevölkerungszusammensetzung nach Alter, Bildungsniveau usw.)?
3. Wie haben sich die Integrationsergebnisse im Lauf der letzten zehn Jahre entwickelt?

Ein einleitendes Kapitel liefert eine detaillierte Beschreibung der untersuchten Bevölkerungsgruppen (im Ausland Geborene und Haushalte von im Ausland Geborenen sowie im Inland geborene Kinder von Zuwanderern). Das letzte Kapitel gibt einen Überblick über die Frage der Diskriminierung, da diese ein möglicher Grund für fortbestehende Nachteile für Zuwanderer und ihre Kinder ist.

Häufig ist der Erfolg der Zuwanderer auf dem Arbeitsmarkt eng mit der Bildung verbunden. Die Beschäftigungsraten für Migranten sind im vergangenen Jahrzehnt in fast allen OECD-Ländern gestiegen. 2010 lagen sie im Schnitt bei 65 Prozent und damit nur noch 2,6 Prozentpunkte tiefer als für Menschen ohne Migrationshintergrund. In Deutschland, wo der Anstieg besonders ausgeprägt war, gehen mittlerweile 64 Prozent der Zuwanderer im Erwerbsalter einer Beschäftigung nach, im Vergleich zu 57 Prozent im Jahr 2000. Auch Österreich verzeichnete einen Anstieg deutlich über dem OECD-Schnitt.

Insgesamt lässt sich feststellen, dass höhere Bildungsabschlüsse den Zugang zum Arbeitsmarkt sowohl für im Ausland als auch für im Inland geborene Personen erleichtern. Es fällt jedoch auf, dass die Unterschiede zwischen den Beschäftigungsquoten von Zuwanderern und Menschen ohne Migrationshintergrund bei Personen mit Tertiärbildung wesentlich größer sind als bei Geringgebildeten. Die Beschäftigungsquote der Zuwanderer mit niedrigem Bildungsabschluss ist im OECD-Durchschnitt sogar höher als die der entsprechenden Gruppe im Inland Geborener. Im Gegensatz dazu ist die Beschäftigungsquote von Zuwanderern mit hohem Bildungsniveau im Allgemeinen niedriger als bei im Inland Geborenen mit gleichem Bildungsniveau.

OECD-weit lebten 2010 ungefähr 110 Millionen Menschen in einem anderen als ihrem Geburtsland. Das entspricht etwa neun Prozent der Gesamtbevölkerung. Über ein Drittel davon entfällt auf die Vereinigten Staaten. Deutschland ist mit fast zehn Prozent aller Zuwanderer innerhalb des OECD-Raums das zweitwichtigste Aufnahmeland. Anders als in den meisten anderen OECD-Ländern hat sich der Anteil von Zuwanderern hier seit 2000/2001 aber nicht erhöht. Er liegt bei knapp 13 Prozent der Gesamtbevölkerung.

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Integration von Zuwanderern: OECD-Indikatoren 2012
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Inhalt

1. Kontextindikatoren
2. Haushaltseinkommen
3. Wohnungssituation
4. Gesundheitszustand und Zugang zu Gesundheitsleistungen
5. Bildung der im Inland geborenen Kinder von Zuwanderern
6. Arbeitsmarktergebnisse
7. Arbeitsplatzmerkmale
8. Zivilgesellschaftliches Engagement
9. Diskriminierung

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