Abwanderung der Österreicher hat zugenommen. 70 Prozent der Zuwanderung kommt aus der EU.
Jeder 9. Einwohner auf Wanderung. Die aktuellen Ergebnisse der Wanderungsstatistik zeigen, dass Wanderungsströme einen wesentlichen Einfluss auf die regionale Bevölkerungsverteilung in Österreich ausüben: Etwa jeder neunte Einwohner Österreichs (rund 923.000 Personen) verlegte im Jahr 2011 seinen Hauptwohnsitz. Etwas mehr als drei Viertel davon (76% bzw. rund 698.000 Personen) verlegten ihren bisherigen Hauptwohnsitz innerhalb Österreichs, während 24% (rund 225.000 Personen)über die Staatsgrenze wanderten.
Nettozuwanderung in Promillen. Im Jahr 2011 wanderten 130.208 Personen nach Österreich zu, während zugleich 94.604 Menschen das Land verließen. Daraus ergab sich eine Netto-Zuwanderung von 35.604 Personen. Bezogen auf die Wohnbevölkerung Österreichs entsprach dies einer Wanderungsbilanzrate von 4,2‰. Damit war die Zuwanderung um knapp ein Drittel höher als 2010 (+27.695).
Wanderungsverluste Österreichs. Der Saldo bei Personen mit österreichischer Staatsbürgerschaft war mit -5.759 dem langjährigen Trend entsprechend auch im Jahr 2011 negativ, wobei im Vergleich zum Vorjahr (-4.163) eine deutliche Zunahme der Wanderungsverluste zu verzeichnen war. Der Wanderungssaldo der nicht-österreichischen Staatsangehörigen belief sich hingegen auf +41.363 Personen und lag damit um knapp 30% über dem Wert des Jahres 2010 (+31.858 Personen).
70 Prozent Zuwanderung aus der EU. Etwa 70% des Wanderungsgewinns bei den nichtösterreichischen Staatsangehörigen entfi elen auf Bürgerinnen und Bürger der EU (absolut +28.524 Personen). Im Vergleich zu 2010 (+22.128 Personen) entsprach dies einem Anstieg um 29%. Die zahlenmäßig mit Abstand größte Gruppe unter den EU-Staatsangehörigen waren im Jahr 2011 Deutsche (+6.463 Personen), gefolgt von rumänischen (+6.163) und ungarischen (+4.359) Staatsangehörigen. Ebenfalls bedeutsam waren die Wanderungsgewinne mit Polen(+3.361 Personen) und der Slowakei (+2.198). Vom Wanderungssaldo der EU-Staatsangehörigen entfielen rund 33% auf die EU-14 Staaten, rund 40% auf die 2004 beigetretenen Staaten und rund 27% auf die 2007 beigetretenen Staaten. Im Vergleich zum Vorjahr (23%) stieg der Anteil von Angehörigen der 2004 beigetretenen EU-Staaten deutlich an, was wesentlich auf das Auslaufen der Zugangsbeschränkungen zum österreichischen Arbeitsmarkt zurückzuführen sein dürfte.
Österreichische Binnenwanderung. Die Zahl der Binnenwanderungen in Österreich lag 2011 bei 698.094 Fällen und damit gut 3% über dem Wert des Vorjahres (2010: 677.206). Der größte Teil der Binnenwanderungen verlief über kurze Distanzen, rund 54% der Fälle betrafen Umzüge innerhalb einer Gemeinde. Dennoch konzentrieren sich die Wanderungsgewinne besonders in den strukturstarken Verdichtungsräumen Österreichs, wogegen in peripheren Regionen im Allgemeinen Wanderungsverluste überwiegen.
Über die Wanderungsstatistik. Die Wanderungsstatistik verarbeitet und analysiert Daten über Struktur und Dynamik der internationalen Migration und interregionalen Umzüge und liefert somit die statistischen Grundlagen für die Entscheidungsfindung von Politik und Verwaltung.
Von 1996 bis 2001 gab es eine jährliche Wanderungsstatistik auf Basis der lokalen Melderegister, die die Verlegung von Hauptwohnsitzen über Gemeindegrenzen innerhalb Österreichs sowie über die Staatsgrenze zum Gegenstand hatte. Seit dem Berichtsjahr 2002 führt die Statistik Austria eine bevölkerungsstatistische Datenbank (POPREG), welche auf dem Zentralen Melderegister (ZMR) des Bundesministeriums für Inneres aufbaut. Pro Quartal werden alle im ZMR erfassten An- und Abmeldungen von Hauptwohnsitzen in die Datenbank eingearbeitet und nach demographischen Gesichtspunkten klassifiziert. Somit weisen ab dem Berichtsjahr 2002 sowohl die Wanderungsstatistik als auch die Statistik des Bevölkerungsstandes mit der bevölkerungsstatistischen Datenbank (POPREG) eine einheitliche Datenquelle auf, was die konsistente Aufarbeitung beider Statistiken gewährleistet.
In der vorliegenden Publikation werden für das Jahr 2011 die wesentlichen Befunde der internationalen Wanderungen sowie der Wanderungen innerhalb Österreichs im Textteil dargestellt und mit Übersichtstabellen ergänzt. Der Tabellenanhang beinhaltet eine detaillierte Auflistung der Wanderungsbewegungen in ihrer demographischen und regionalen Differenzierung sowie die wechselseitigen Wanderungsverflechtungen bis auf Ebene der Politischen Bezirke für das aktuelle Berichtsjahr 2011.
[facts and figures: europe⇔ austria] LINK ➨
Statistik Austria: Wanderungsstatistik 2011 - Artikelnummer: 20-1120-11 - ISBN 978-3-902791-54-2 / 11/2012, PDF, 4MB
[MITTELPUNKT VORARLBERG] Österreichische Wanderungsstatistik 2011: Vorarlberger wandern überdurchschnittlich häufig ab
15. 11.12 [Letzte Aktualisierung 15.11.12] Das Vorarlberger Bloghaus verlinkt interessante Weblogs.
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